Friedhof der Unveröffentlichten Blogposts & Jahresrückblick

Friedhof der Unveröffentlichten Blogposts & Jahresrückblick

Es ist Weihnachtszeit, Zeit der Jahresrückblicke und Zeit der Inventur. Daher habe ich mich entschieden dir einen kurzen Einblick in die Welt meiner unveröffentlichten Blogposts zu geben.

Warum sind denn Blogposts unveröffentlicht geblieben?

Die Antwort gibt es in vier Facetten:

  1. Nicht gut genug: Ich war nicht zufrieden mit der Qualität, habe aber auch keine Motivation gefunden diese zu verbessern und der Post ist in Vergessenheit geraten
  2. Nicht fertig: Ich habe angefangen, aber irgendwo unterwegs gemerkt, dass es nicht in die richtige oder eine mir gefallende Richtung geht und ist dann nie "fertig" geworden. Oder manchmal ist einfach das Leben dazwischen gekommen. Bonusgrund: Meine Definition von fertig ist zu anspruchsvoll.
  3. Fehlende Inspiration: Ich hatte keine Ideen, obwohl ich mir fest vorgenommen habe, über ein Thema zu schreiben
  4. Unerwünschte Konnotation: Bei manchen Themen fällt es mir leicht einen großen Mehrwert zu sehen, den ich gerne teilen möchte, aber beim zweiten Hinsehen ist das Thema oder die Branche mit etwas konnotiert, mit dem ich mich absolut nicht identifiziere.

Um dir einen kleinen Einblick in spannende – aber eben nicht fertig vertextete – Themen zu geben, schreibe ich diesen Blogpost. Und da ich das noch nie gemacht habe beginne ich mit dem ältesten, unveröffentlichtenDraft, der seit mehr als 4 Jahren offen ist.

1. Jakob Grieswald 1.4 - Der letzte Fall

Mitte November 2019

In diesem, seinem letzten Fall sollte Jakob den Schreinerjungen (erwähnt in 1.2) verunfallen lassen. Im Laufe des Auftrags kommt er aber mit ihm dem Adelssohn ins Gespräch und lässt sich davon überzeugen, dass es einfach zwei "Unfälle" geben muss und die beiden dann durchbrennen können. Dafür streicht Jakob nochmal 50% mehr ein und beendet seine Karriere, die er eh nie so richtig wollte und setzt sich zur Ruhe.

Die Reihe war ohnehin ein Schreibexperiment und irgendwie habe ich gemerkt, dass ist nicht so meins und wollte es eigentlich noch abschließen, aber jeder Abschluss, den ich hätte schreiben können, wäre dem Charakter Jakob Grieswald nicht gerecht geworden und deshalb liegt seit 4 Jahren der Draft herum, der aus zwei Absätzen und einer Stichwortliste besteht.

2. Wie geht eigentlich Bewerbung?

15.03.2020

Dieser Post hatte noch einen Twitch-Stream zur Begleitung, in dem ich iterativ gezeigt habe, wie man von einer Standardbewerbung (Copy&Paste) zu einer überdurchschnittlichen Bewerbung kommt, ohne auf einem leeren Blatt Papier anfangen zu müssen. Ich hatte mir für diesen Post zu viel vorgenommen und bin daher nie damit fertig geworden. Es gab ein Template bei dem man nur 10 Variablen im Text ersetzen musste, um besser als die meisten lieblosen Bewerbungen zu sein und schneller viele verschicken zu können. Inzwischen ist das hoffnungslos überaltert, weil chatGPT das in viel kürzerer Zeit und mit mehr Variationen hinbekommt. Falls du das Template trotzdem mal nutzen möchtest, findest du es unter https://pastebin.com/RL7wBYGd. Es folgt dem Schema

  1. Begrüßungsformel
  2. Was will ich
  3. Wer bin ich
  4. Was bringe ich euch
  5. [Was bringt ihr mir] optional
  6. Sonstige Angaben (Gehalt, Zeitraum, etc)
  7. Call to Action
  8. Abschlussformel

Das Template kann man grundsätzlich natürlich auch auf chatGPT werfen und dann dialogisch ausfüllen.

3. Wir haben Wall-E Zuhause!

April 2022

Ich hatte mir einen Roboter-Bausatz von Elegoo auf Amazon gekauft. Ich wollte beschreiben, wie man den zusammenbaut und damit verschiedene kleine nützliche Tasks programmiert (einer Linie folgen, Katze ärgern, sowas halt ...). In dem Zusammenhang wollte ich auch mehrere Posts über das Programmieren von Mikrokontrollern mit Micropython machen. Dann hab ich aber gemerkt, dass mir das gar keinen Spaß macht, weil es Projekte sind, die ich dann künstlich nur für diesen Blog schreibe und nicht etwas mit dem ich mich eh selber beschäftigen wollte. Letzteres kommt vermutlich daher, dass ich in Ferienkursen schon 100 Linienverfolger mit Legorobotern gebaut habe und da für mich kein Lernziel mehr besteht. Der Zusammenbau war sehr cool und es hat alles super gepasst. Wer also tatsächlich mal einen Roboter mit Arduino richtig programmieren möchte, statt wie bei den meisten Lernsets das Programm mit Scratch Blöcken zusammenzustellen, wird mit dem Elegoo Modell glaube ich viel Spaß haben.

4. Mein Weltrekord und das Gold-Programm von Hermann Scherer

Oktober 2022

Ich war bei einem sehr teuren 4-tägigen Seminar und war hin- und hergerissen. Ich habe extrem viel gelernt, was mir die ~8000€ Investition wieder eingespielt hat. Irgendwo zwischen Unterhaltung und harter Arbeit hat mich das Seminar durch alle Stationen von Sichtbarkeit, Business, Honorare, Bücher schreiben und so weiter bis hin zum Podcast, Fernsehauftritt und Veranstalter sein (und das ist nur ein Ausschnitt) geführt. Ich glaub die größte Erkenntnis war, egal wie sehr ich es mir wünsche, jemand der Müll verkauft und bekannt ist, wird immer erfolgreicher sein, als jemand der was richtig gutes verkauft, den aber keine Sau kennt. Das heißt auch gar nicht, dass ich meinen Anspruch senken möchte, sondern eher, dass ich expliziter darauf achten muss meine Zeit statt zu 100% nur in Produktentwicklung zu stecken auch gerne mal etwas an meiner Recihweite arbeiten darf.

Auf der Veranstaltung fand dann der bis dahin größte Internationale Speaker-Slam statt. Mit über 10 Stunden Bühnenmaterial (alle Teilnehmenden hatten je 4 Minuten Zeit ihre Themen zu präsentieren) haben wir zusammen damit einen Weltrekord aufgestellt. Dementsprechend war ich Weltrekordhalter :D (Ich glaube inzwischen ist das wieder getoppt worden). Ich habe in 4 Minuten anhand eines Spielplatzes erklärt warum Digitalisierung so oft schief läuft. Das Feedback, das ich bekommen habe war oft: "Bei so Computerthemen höre ich normalerweise weg, aber das was du gesagt hast, hab ich verstanden."

Als negativ habe ich zwei Aspekte wahrgenommen:

  1. Die Leute, die da hin gehen, kommen teilweise aus shady Branchen und Hintergründen. Ich habe sehr viele Schwurbler aus den Bereichen Heilpraktiker, Crypto-Dinge und Geistheilung dort getroffen. Da ist erstmal nichts dran auszusetzen, viele haben aber den Eindruck gemacht mehr über Manipulation lernen zu wollen. (Vielleicht auch eine Perspektive, die sich mir nicht erschließt)
  2. Auf der Veranstaltung wurde versucht Upgrades und Folgeveranstaltungen zu verkaufen. Und wenn ich das schreibe, meine ich nicht angeboten, sondern verkauft. Ich hab mir das als Lernerfahrung angeschaut, es gab aber Leute, die sich in ihren finanziellen Ruin haben drängen lassen (meine Vermutung).

Ich fand es insgesamt eine großartige und für mich lohnenswerte Veranstaltung, glaube aber, dass es nicht für jeden was ist, bzw. nicht jeder so viel mitnimmt, um die Investition wieder reinzuholen. Wenn du trotzdem mal reinschauen möchtest, hier ein paar Tipps:

  1. Das eindringliche emotionale Verkaufen der noch teureren Folgeveranstaltung kann man in meinen Augen einfacher aushalten, wenn man sich vorher eine unumstößliche Regel setzt, auf der Veranstaltung keine Verträge zu schließen.
  2. "Avoid boring people": Es sind genügend Leute da, dass du nicht mit allen Zeit verbringen musst, wenn du mit jemandem nicht klarkommst, geh weiter
  3. Nutze meinen Affiliate-Link, um diesen Blog zu unterstützen. Quasi ein Tip(p) für mich ;)
  4. Investiere nur, wenn das nicht deinen Lebensunterhalt gefährdet oder du sehr ehrgeizig bist. Es ist explizit ein Seminar für Geschäftskunden und in meinen Augen am ehesten für Selbständige geeignet, die weiterkommen wollen.
  5. Wenn du einen Eindruck gewinnen willst, kannst du auch erstmal bei Youtube reinschauen, vieles hat bei mir allerdings erst vor Ort geklickt.

5. Passwort-Manager BitWarden selber hosten

Anfang 2022

Seit Ewigkeiten nutze ich einen Passwortmanager und es ist jedes Mal nervig, die Passwort-Datenbank von einem aufs andere Gerät zu übertragen und falls ich mal neue Einträge auf mehreren Geräten gemacht habe, diese zusammenzuführen. Also wollte ich ein Tutorial schreiben, wie du mit Vaultwarden eine selbstgehostete Variante aufsetzen kannst, die entweder nur im lokalen Netz geräteübergreifend funktioniert oder aber irgendwo online gehostet wird. Dazu hat mir allerdings die Zeit gefehlt, die ich, wenn ich ehrlich zu mir bin inzwischen durch den Wegfall der oben beschriebenen Problematik längst eingespart hätte.

6. Vom Datengrab zum Datenschatz - Python meets InfluxDB

August 2023

Was eigentlich der dritte Teil der Grafana / InfluxDB Reihe werden sollte ist leider meiner Zeitplanung zum Opfer gefallen. Inzwischen habe ich die meiste Messelektronik zuhause zurückgebaut, weil ich keine Zeit / Nerven habe mich im Moment damit zu beschäftigen. Die Idee war noch auf Python-Anbindung an die Daten einzugehen, damit du auch individuelle Analysen oder Reaktionen auf Messwerte programmieren kannst. Nach aktuellem Stand werde ich nicht mehr dazu kommen, zumal ich einfach keine Daten zum anschaulichen Illustrieren zur Verfügung habe.

7. Buchreview: The Courage to be Disliked

Ich habe das Buch "The Courage to be Disliked" von Ichiro Kishimi und Fumitake Koga inzwischen vier einhalb mal als Audiobook gehört. Beim ersten Mal hat es mich wütend gemacht, beim zweiten Mal traurig aber auch irgendwie von äußeren Zwängen befreit und die weiteren Male wollte ich etwas mehr auf Details achten. Die Stimme der beiden englischen Sprecher fand ich extrem beruhigend und das hat ein für mich nur schwer beschreibliches Gesamterlebnis geschaffen. Dementsprechend hat es diesen Post auch nie gegeben. Falls du in das Buch reinhören/-lesen möchtest, sind hier die passenden Links:

Jahresrückblick

In guter Tradition und weil der Post schon lang genug ist, verschiebe ich den Jahresrückblick auf den nächsten Post und das ist der Moment, an dem wir kurz gemeinsam Daumen drücken, dass der Draft dafür nicht nächstes Jahr im Rückblick auf Unveröffentlichtes landet :D

Vorausblick zum Rückblick

Als kleiner Vorausblick teile ich schonmal ein Englisches Weggedicht, das ich dieses Jahr gefunden habe und einfach sehr schön finde:

People come into your life for a reason, a season or a lifetime.

When you figure out which one it is,
you will know what to do for each person.

When someone is in your life for a reason,
it is usually to meet a need you have expressed.
They have come to assist you through a difficulty;
to provide you with guidance and support;
to aid you physically, emotionally or spiritually.
They may seem like a godsend, and they are.
They are there for the reason you need them to be.

Then, without any wrongdoing on your part or at an inconvenient time, this person will say or do something to bring the relationship to an end.
Sometimes they die. Sometimes they walk away.
Sometimes they act up and force you to take a stand.

What we must realize is that our need has been met, our desire fulfilled; their work is done.
The prayer you sent up has been answered and now it is time to move on.

Some people come into your life for a season,
because your turn has come to share, grow or learn.
They bring you an experience of peace or make you laugh.
They may teach you something you have never done.
They usually give you an unbelievable amount of joy.
Believe it. It is real. But only for a season.

Lifetime relationships teach you lifetime lessons; things you must build upon in order to have a solid emotional foundation.
Your job is to accept the lesson, love the person,
and put what you have learned to use in all other relationships and areas of your life.
It is said that love is blind but friendship is clairvoyant.

~ Autor unbekannt